Das Karpaltunnelsyndrom stellt die häufigste Nervenkompressionserkrankung an der oberen Extremität dar.
Frauen sind deutlich häufiger betroffen. In etwa 50% kommt es im Verlauf zu einer Beteiligung der Gegenseite.
Die operative Therapie stellt den Standard in der Behandlung des Karpaltunnelsyndroms dar. Über einen kleinen Hautschnitt wird dabei das Dach des Karpaltunnels (Retinaculum flexorum) gespalten und der häufig am Dach anhaftende Nerv befreit.
Die offene Karpaldachspaltung wird heutzutage über eine sogenannte Mini-Open-Inzisionstechnik durchgeführt. Hierbei wird ein kleiner Hautschnitt zwischen Daumen- und Kleinfingerballen vorgenommen und das Dach des Karpaltunnels durchtrennt. Der erhebliche Vorteil der offenen Methode ist ein kompletter Überblick über den gesamten Karpaltunnel. Seltene Kompressionsursachen wie zusätzliche Gefäße, Ganglien und Tumoren können objektiviert und angegangen werden. Entzündliche Veränderungen des Beugesehnengleitgewebes und auch Verklebungen des Nerven am Dach des Karpaltunnels sind problemlos therapierbar.